Von der kritischen Haltung zum seelsorgerlichen Engagement.

Als junger Mensch hätte ich mir nie vorstellen können, einmal für die Kirche zu arbeiten. Ich sah in der Kirche nur ein rückwärtsgerichtetes Machtsystem. Und die Missbrauchsgeschichten; die haben in mir eine tiefe Wut ausgelöst.

Aber: Ich habe auch eine ganz andere Kirche vor Ort kennen gelernt. Als ich als junger Erwachsener zwei Freunde verloren habe, haben mich Menschen aus der Kirche getragen und begleitet. Durch ihre Menschlichkeit habe ich erfahren, wie lebendig und nah Kirche sein kann. Das hat meinen Blick verändert; für diese Kirche wollte auch ich mich engagieren.
Als Seelsorger darf ich heute für Jung und Alt Räume schaffen, wo Spiritualität, Gemeinschaft und Vertrauen wachsen.

Ich erlebe immer wieder, wie viel Kraft im Glauben steckt. Besonders bei Abschiedsfeiern wird spürbar, wie wertvoll das gemeinsame Aushalten, Danken und Erinnern ist. Diese Momente geben auch mir Kraft.

Marco, 48 Jahre